12.11.2025 // Berlin

Dritte Multi-Stakeholder-Konferenz der Zero-Waste-Agentur

MSK_2025
'Foto: ZWA/Stephan Pramme

Am 06. November 2025 fand die bereits dritte Multi-Stakeholder-Konferenz der Zero-Waste-Agentur statt. Die Multi-Stakeholder-Konferenz ist die Plattform für alle, die mitgestalten wollen – mit Wissen, Tatkraft und dem Mut, die Zukunft Berlins zirkulär zu denken. Über den Dächern Berlins kamen einhundert Teilnehmer:innen aus unterschiedlichsten Branchen und Sektoren in den Räumlichkeiten von Scaling Spaces in Charlottenburg-Wilmersdorf zusammen. Wegweisend für die diesjährige Gestaltung der Konferenz war das Motto "Kreisläufe erlebbar machen".

Wie auch in den Vorjahren standen bei der diesjährigen Konferenz drei Ziele im Vordergrund:

  1. Diejenigen Stakeholder und Akteure zusammenbringen und zu vernetzen, die in Berlin zu den Themen der Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft arbeiten.

  2. Einen kreativen Raum für den fachlichen Austausch und die Erarbeitung neuer Ideen und Formung neuer Allianzen zu schaffen.

  3. Den Stakeholdern und Akteuren ein Forum zu geben, in dem sie ihre Impulse, Bedarfe und Sichtweisen ihrer eigenen Themen und Projekte einbringen und vor dem Plenum kommunizieren können.

Die Konferenz gliederte sich in drei verschiedene Elemente:

Zunächst erwartete die Teilnehmer:innen eine interaktive und spielerische Möglichkeit, sich in 16 Kleingruppen mit den Stufen verschiedener Wertschöpfungsketten von unterschiedlichen Szenarien bzw. Produkten wie bspw. einer Matratze, einem E-Scooter oder einem Kinderwagen, zu identifizieren. Ziel jeder Gruppe war es, aus Sicht ihrer eigenen Position in der Wertschöpfungskette möglichst viele Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Die Diskussion der Lösungen wurde durch das Hinzuziehen sog. "Game Changer", wie einer ganzheitlichen Ressourcenbesteuerung oder dem plötzlichen Auftreten von Produktionsengpässen bei wichtigen Rohstoffen und Zwischenprodukten, kreativ inspiriert und bestärkt. Innerhalb einer Stunde hat die Sieger-Gruppe letztlich bis zu 29 Umsetzungsmöglichkeiten für das Szenario Kinderwagen entwickelt, inkl. den Ansätzen: Leih-Modelle, mitwachsendem Design, integrierten Umgestaltungsmöglichkeiten durch Kopplung z.B. mit dem Fahrrad.

Im Anschluss teilten sich die Teilnehmer:innen auf insgesamt vier thematisch unterschiedlich gestaltete Workshops auf. Jeder Workshop wurde von der Zero-Waste-Agentur in Verbindung mit fachlich einschlägigen Co-Hosts entwickelt und umgesetzt:

  1. Workshop: KI für Zero Waste und Ressourcenschonung: Digitale Tools für selbstwirksamen Konsum - mit Co-Hosts von: ReCircle Impact & Craig Willmot
  2. Workshop: Zirkuläre Zukunft. Ein Praxisworkshop zur gelebten Materialwiederverwendung und branchenübergreifenden Kooperation am Beispiel der Kulturbranche - mit Co-Hosts von: Green Culture Anlaufstelle
  3. Workshop: Zero-Waste-Hubs für Berliner Bezirkszentren: Anlaufstellen und Orte für eine ressourcenschonende Stadt - mit Co-Hosts von: Creative Climate Cities – CCC
  4. Workshop: Kompetenzaufbau zu den R-Strategien entlang der Bildungskette - mit Co-Hosts von: Circular Berlin unterstützt von IHK zu Berlin

Die Ergebnisse der Workshops wurden dem wieder versammelten Plenum im letzten Teil der Konferenz vorgestellt und fanden Eingang in die abschließende Fishbowl-Diskussion, geleitet von Meike Al-Habash zusammen mit den Co-Hosts der Workshops und Freiwilligen aus dem Publikum. Darin wurden noch einmal die großen gemeinsamen Linien der Workshop-Diskussion nachgezeichnet und zu folgenden Schlussfolgerungen weiterentwickelt:

  • Zero Waste muss durch Sichtbarkeit im öffentlichen Raum auf den "Sowieso"-Wegen (Wege, die sowieso zu erledigen sind) den Menschen ein konkretes und vor allem niedrigschwelliges Angebot zum Mitmachen im eigenen Kiez anbieten.
  • Zero Waste wird getragen von einem breiten Netzwerk an vielseitigen Akteuren, die oft nur in ehrenamtlich getragenen Strukturen und durch eigene "Care-Arbeit" wirken können. Daher ist politische und finanzielle Planungssicherheit dringend notwendig, um die Branche zu unterstützen und das Thema zu halten.
  • Zero Waste kann und muss noch wirkmächtiger werden, indem Brücken geschlagen werden zu anderen Teilen der Stadtgesellschaft wie Wirtschaft, Finanzierung und Politik und mit ihnen ein Verständnis dafür entwickeln, wie Zero Waste gestärkt werden kann.
  • Zero Waste kann Berlin verändern - um das zu erreichen, wurde zu einer gemeinsamen Allianzenbildung aller Versammelten und darüber hinaus aufgerufen. So kann vor der kommenden Wahl des nächsten Abgeordnetenhauses das Thema auf der politischen Agenda priorisiert werden.

Die Multi-Stakeholder-Konferenz war auch Teil der Zero-Waste-Aktionswochen, die von der Zero-Waste-Agentur am 03. November ausgerufen wurden, um das vielfältige Berliner Mitmach-Angebot rund um die Themen Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft sichtbar zu machen und die Berliner:innen zu einer Teilnahme einzuladen. Die Aktionswochen laufen noch bis zum 30. November.

Wir sagen Danke an alle Teilnehmenden für euren kreativen Input und Eure Begeisterung. Zusammen halten wir Zero Waste in Bewegung!

Impressionen der Veranstaltung

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